Jugendschutz-Richtlinien
Die Jugendschutz-Richtlinien und Labels
Die vom Verband Pan European Game Information (PEGI) vorgegebenen Jugendschutz-Richtlinien für elektronische Spiele ist in der Schweiz, im Gegensatz zu Deutschland (USK), keine verbindliche Alterskontrolle. Allerdings haben sich die Schweizer Hersteller und der Handel von Games einem «Code of Conduct» unterstellt. Mit dieser Erklärung verpflichten sich die Händler, die PEGI-Freigabe beim Verkauf einzuhalten. Der Verband kann bei Zuwiderhandlung gegen Händler, welche die Erklärung unterzeichnet haben, Bussen aussprechen oder die Unterbrechung der Warenlieferungen (innerhalb der Schweiz) verfügen. Allerdings nur, wenn diese Spiele von Schweizer Händler beziehen. Beim Bezug über das Ausland gibt es wenig Handhabe. Dennoch ist das PEGI-System europaweit anerkannt und wird von der Europäischen Kommission nachdrücklich unterstützt. Es gilt als Modell für die europäische Harmonisierung im Bereich Jugendschutz. Auf www.pegi.ch werden alle in der Schweiz vertriebenen Spiele nach acht verschiedenen Kriterien gekennzeichnet und in einer Datenbank aufgeführt. Seit Mai 2015 gibt es auch für Android-Apps ein Einstufungssystem (IARC) für den Jugendschutz. Die Symbole von PEGI, welche auf den Spielen aufgedruckt sind, schlüsseln auf, ab welchem Alter das Spiel empfohlen wird und was im Spiel enthalten ist. Gefährdende Inhalte können Gewalt, Glücksspiel, Drogen, Darstellung von Sex oder anderes sein.
Wie die PEGI-Jugendschutz-Richtlinien entstehen (in Englisch)
Überprüfung der Händler und Zugang zu jugendgefährdenden Inhalten
Händler werden, vergleichbar mit den Alkoholtestkäufen, bezüglich der Einhaltung der Richtlinien überprüft. Zahlen dazu gibt es in einem Bericht des EDI (Seite 118) aus dem Jahr 2013. Dabei wurden 40 (Offline-)Geschäfte kontrolliert, wovon sich 72.5% an die Richtlinien gehalten haben. Online war die Zahl niedriger und tendierte gegen 50%. Mittlerweile konnte die Swiss Interactive Entertainment Association alle Schweizer Onlinehändler dazu verpflichten, dass Medien mit jugendgefährdenden Inhalten nur über einen Account mit Altersbestätigung bezogen werden können. Das EDI stellt jedoch im Bericht fest, dass Abgabekontrollen off- und online mangelhaft sind und erhebliches Verbesserungspotential besteht. Zusätzlich ist es bei internationalen Spielplattformen wie beispielsweise Steam, sowie dem App Store von Apple als Minderjähriger oder Minderjährige problemlos möglich, auch ohne Kreditkarte Spiele zu beziehen, deren Inhalte nicht für Kinder und Jugendliche gedacht sind. Ausserdem zeigte sich bei oberflächlichen Umfragen in der offenen Jugendarbeit, dass Jugendliche meistens einen Weg finden, um an ein gewünschtes Spiel zu kommen. Die Schutzmechanismen beim Einkauf können also relativ einfach via einem Kollegen, dem grossen Bruder, oder via Erwachsene umgangen werden.
Unterschied USK/PEGI – Hinweise für die Käuferinnen und Käufer
In Deutschland sind die sogenannten USK-Freigaben, analog dem Verkauf von Alkohol in der Schweiz, für die Händler zwingend einzuhalten. Wenn man die Einstufung von PEGI und der USK vergleicht, fällt auf, dass die deutsche USK meistens tiefer liegt als die PEGI-Altersfreigabe bei uns. Für die Käuferinnen und Käufer der Spiele ist dies als eher positiv zu werten, da sie sich eher auf die PEGI-Altersempfehlungen verlassen können. Weitere Tipps und wie sie sich über Spiele informieren können, finden Sie unter «Tipps für Erwachsene».